Die Reise durch die Phasen der Trauer: Meine persönliche Erfahrung
Im Leben eines jeden von uns gibt es Momente, die uns zutiefst erschüttern. Momente, in denen wir uns fragen, wie wir je mit diesem Verlust umgehen sollen. Als ich vor vielen Jahren meinen ersten Mann, meinen Sohn und später meinen zweiten Mann verloren habe, fühlte sich die Zeit wie ein seltsames Konstrukt an – 30 Jahre, 9 Jahre, 7 Jahre, 3 Monate.
Ich erinnere mich daran, wie ich anfangs versuchte, den Verlust zu leugnen. Es war wie ein schlechter Traum, aus dem ich aufwachen würde. Dann kam die Wut, die Frage nach dem Warum. Warum musste das passieren? Doch allmählich fand ich Wege, den Schmerz anzunehmen.
Diese emotionalen Phasen gehören zur Trauerverarbeitung dazu. Entwickelt wurde dieses Konzept der fünf Phasen der Trauer von der Schweizer Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross. Sie erforschte intensiv die Erfahrungen von schwerkranken Patienten und übertrug ihre Erkenntnisse auf den Prozess der Trauerbewältigung. Die Phasen sind nicht linear und können in verschiedenen Reihenfolgen durchlaufen werden – denn jede Person trauert auf ihre eigene Weise.
1. Die Phase des Leugnens und der Isolation
In dieser ersten Phase fällt es uns schwer, die Realität des Verlusts zu akzeptieren. Wir können den Tod unseres geliebten Menschen einfach nicht wahrhaben und isolieren uns manchmal von der Außenwelt. Unsere Emotionen können von Schock und Verwirrung geprägt sein.
2. Die Phase des Zorns
Wenn die Realität des Verlusts allmählich durchdringt, können Wut und Frustration aufkommen. Wir fragen uns vielleicht, warum uns das passiert ist, oder sind sogar auf den Verstorbenen oder das Schicksal wütend.
3. Die Phase des Handelns
In dieser Phase versuchen wir oft, den Verlust zu verarbeiten, indem wir nach Wegen suchen, wie wir die Situation rückgängig machen könnten. Wir überlegen, ob wir etwas anders hätten machen können, um den Ausgang zu ändern.
4. Die Phase der Depression
Wenn wir uns der Realität des Verlusts stellen, kann eine tiefe Traurigkeit und eine Form von Depression auftreten. Wir spüren den Schmerz des Verlusts in vollem Umfang und ziehen uns aus dem Leben zurück.
5. Die Phase der Akzeptanz
In dieser abschließenden Phase beginnen wir, den Verlust zu akzeptieren und unsere Emotionen zu verarbeiten. Wir finden allmählich Frieden und lernen, mit der Trauer zu leben.
Die Phasen der Trauer sind keine festen Schritte, die nacheinander abgehakt werden. Sie sind vielmehr wie ein Tanz durch die Gefühle, eine Reise durch die Emotionen. Und am Ende dieser Reise steht die Akzeptanz. Der Tod gehört zum Leben dazu und so auch die Trauer und das Leben, das nach der Trauer auf uns wartet.
Wie hast die die Phasen deiner Trauer durchlebt? Schreibe es mir gerne in die Kommentare.
Deine Margit