Tag 12 – Die langsame Heilung

Marie stellte fest, dass es ihr langsam besser ging. Wie jeden Morgen holte sie ihr Tagebuch heraus und nach kurzem Überlegen schrieb sie die folgenden Fragen auf:

Was verrät mir, dass es mir langsam besser geht? Was ist das Zeichen für eine Genesung?

Die Antworten fielen ihr gerade so in den Schoss:

„Ich habe festgestellt, dass die ganz intensiven Gefühlsausbrüche wie Trauer, Wut oder Verzweiflung allmählich nachlassen. Ich fühle mich weniger überwältigt von Emotionen, die zuvor dein Denken und Handeln dominiert haben.

Ich bin besser in der Lage, meine Empfindungen zu regulieren und nicht mehr so starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt zu sein. Eine gewisse Stabilität und Ausgeglichenheit sind teilweise schon zurückgekehrt.

Ich habe begonnen, die Realität des Schicksalsschlags zu akzeptieren und mich darauf einzustellen. Anstatt ständig gegen das Geschehene anzukämpfen, habe ich versucht, damit zu leben und nach Wegen zu suchen, wie ich damit umgehen kannst.

Ganz langsam habe ich wieder Interesse an Aktivitäten, die mir vor dem Schicksalsschlag Freude bereitet haben. Das Wiederaufnehmen von Routinen und Hobbys könnte ein Zeichen dafür sein, dachte sie, dass ich angefangen habe, mich von der Belastung zu erholen.

Ich spüre eine zunehmende Zuversicht und ein bisschen mehr Optimismus in Bezug auf die Zukunft. Ich habe Möglichkeiten erkannt, wie ich mein Leben trotz des Schicksalsschlags weiterführen kann.“

Nach all den Gedanken und Überlegungen war Marie erschöpft und auch irgendwie erleichtert. Gut, dachte sie, dass ich meine augenblicklichen Zustand für mich beschrieben habe. Das macht Mut und es sieht schon nicht mehr so trostlos aus.