Tag 20 – Warum

Immer wieder kommen die Momente an denen sich Marie fragt: Warum…? Warum Robert, warum so jung, warum musste er sterben? Warum ist dieser Unfall passiert? Dieses Fragewort hat sie jetzt auf weite Strecken begleitet und eigentlich weiß sie, dass es keine Antwort darauf gibt. Sie hatte schon immer das Gefühl, dass es sich wie eine Anklage anhört.

Sie weiß auch, dass endloses Grübeln sie nicht weiter bringt. Es zieht nur unentwegt Energie ab. Und dann hat sie Kopfschmerzen, Verspannungen und oft Schlafstörungen.

Wenn es ganz schlimm wird mit dieser Fragerei, ruft sie Roberts Freund Markus an. Er ist studierter Psychologe und hat immer gute Ideen und Erklärungen. Markus, fragte Marie, warum dieses ewige warum? Er erklärte ihr darauf, dass der Mensch ein fragendes Wesen ist, wobei die Fragen hauptsächlich auf seine innere Welt, sein Umfeld und sein eigenes Dasein gerichtet sind. Der Mensch kann sich selbst Fragen vorlegen und sich damit beschäftigen. Er kann seine Fragen – wie du jetzt – auch anderen Menschen stellen. Der Mensch tue nur das, was ihm zu lassen unmöglich sei. Fragen verschwinden nicht, weil das Fragen selbst nie zur Ruhe komme.

Das scheint logisch, meinte Marie, den wer kennt es nicht – eine der ersten Fragen eines jeden Kindes beginnt mit: „Warum?“

Aber wie komme ich aus diesem Fragekarusell raus? Was rätst du mir, bittet ihn Marie. Eine Möglichkeit ist, meint Markus, das Fragewort zu wechseln und es mit Wie, Was oder Wofür zu ersetzten. Diese Fragewörter weisen im Gegensatz zu Warum in Richtung Zukunft und sind keine Anklage.

Also zum Beispiel: Wie kann ich mein Leben so gestalten, dass es wieder lebenswert wird? oder Was darf ich loslassen oder mit einem anderen Gedanken ersetzen? oder Wofür bin ich da? oder Was kann ich jetzt ändern?

Ja, das hört sich gut an, meinte Marie, das probiere ich auf jeden Fall aus.

Zusammenfassung

„Wie oft sehen wir Personen kommen und wieder abtreten, ohne dass sich begreifen lässt, warum sie kamen oder warum sie wieder verschwinden?“

Das ist ein sehr passender Spruch von Christoph Martin Wielan

 

 

 

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