Tag 21 – Die Hoffnung stirbt zuletzt

Marie erzählte ihrer besten Freundin Anna, dass der typische Spruch ihrer Mutter „Wir hoffen, dass es besser wird“ war. Das fand sie immer so schrecklich. Ich werde sicher nicht, die Hände in den Schoß legen und hoffen, Mama. Ich mache etwas und hoffe nicht nur, schimpfte sie trotzig.

Anna erzählte ihr, dass sie vor kurzem einen Artikel gelesen hat, indem Verena Kast, eine Schweizer Psychoanalytikerin schreibt: „Ich halte Hoffnung für die Grundemotion des Lebens und den natürlichen Feind der Angst. Solange wir lebendig sind, hoffen wir, dass es besser wird. Selbst Sterbende tun das. Oft ist dieser Hoffnungsschimmer von Unsicherheit, Angst und Schwere überlagert. Unterschwellig ist die Hoffnung aber immer da, 24 Stunden am Tag. Man kann sich auf sie verlassen.“

Marie stimmte ihr zu. Allerdings meinte sie auch noch, dass die Hoffnung auch eine Gefahr birgt: Wer die Grenzen der Hoffnung nicht kennt und akzeptiert, kann in Not geraten, warnt sie. Eine Freundin zum Beispiel steckt in einer Beziehung fest, die schon zweimal in die Brüche gegangen ist. Alle Freunde raten ihr von diesem Mann ab. Sie selbst aber hofft darauf, dass der dritte Versuch endlich gelingen wird. Man hofft und hofft, während man längst in der Grube sitzt und weiter gräbt, statt sich aus einer misslichen Lage zu befreien.

Marie ist der Auffassung, dass Hoffnung hoffnungslos überbewertet wird. Sie meint, damit die Hoffnung ihr gutes Werk tun könne, dürfe man selbst nicht untätig sein.

Und doch fällt ihr gerade auf, dass wir alle hoffen und der Satz „Die Hoffnung stirbt zuletzt hat“ schon seine Berechtigung hat. Ja, sagte Anna, Hoffnung haben bedeutet ja auch, die Möglichkeit einzuräumen, dass etwas gut wird, was außerhalb meiner Kontrolle liegt.

Ein Spruch, der im Esszimmer ihrer Eltern an der Wand hing, ging so: „Immer, wenn du meinst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein kleines Lichtlein her.“ Dieser Satz hat ihr schon oft geholfen und sie getröstet. Und jetzt, in diesen schweren Zeiten fällt er ihr immer wieder ein. Und das ist auch ein Teil ihrer Hoffnung, bestätigte Anna.

Zusammenfassung

Unterschwellig sei die Hoffnung immer da, 24 Stunden am Tag. Man kann sich auf sie verlassen.

 

 

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